Filmabend zum Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938

Am 9. November 1938 brannten überall in Deutschland die Synagogen. An dieses Ereignis möchten wir in diesem Jahr mit einem besonderen Filmabend erinnern:

„I dance, but my heart is crying“
Musik-/Dokumentarfilm von Christoph Weinert
(Deutschland/Schweiz 2024, 90 Minuten)
Sonntag, 9. November 2025, 19.00 Uhr, Ludgerushaus Albersloh (Teckelschlaut 2)
 

Unser Verein "Woche der Brüderlichkeit in Sendenhorst" hat in diesem Jahr bereits zwei örtliche Veranstaltungen begleitet bzw. angeboten, die sich mit der Kultur der "Weimarer Republik" beschäftigt haben: Uwe Wittstock berichtete in seiner Lesung am 31. Juli 2025 über das Dilemma vieler deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller nach der Machtübernahme des Nationalsozialisten 1933: Bleibe ich, gehe ich ins Exil oder arrangiere ich mich? Die Daffkes ließen dann am 13. September 2025 in einem großartigen Konzert die Musik Friedrich Hollaenders wieder auferstehen. Diesen Faden greifen wir auf und führen ihn in einer Veranstaltung am 9. November 2025 weiter.

Wir präsentieren den Film I DANCE, BUT MY HEART IS CRYING, der Ende des letzten Jahres in die Kinos gekommen ist.
Der Film lässt Musik, die über siebzig Jahre lang als für immer verloren galt, wieder auferstehen und in neuem Glanz erstrahlen. Er erzählt von den beiden Plattenlabels, die im nationalsozialistischen Berlin noch bis 1938 Musik jüdischer Künstler produzieren konnten. Diese Musik wurde mitsamt ihren Originalmatrizen, Texten und Noten dann in einer einzigen Nacht vollständig vernichtet. Es war die Nacht des 9. November 1938, die als „Reichspogromnacht" in die Geschichte einging. Seitdem galt die Musik als für immer verschollen. Dass über 70 Jahre später dieser musikalische Schatz wieder gehoben werden konnte, grenzt an ein Wunder - und verdankt sich einem zufälligen Kellerfund. Mit der neu arrangierten Musik eines international hochkarätig besetzten Ensembles nähert sich der Film dieser schier unglaublichen Geschichte und dem tragischen Schicksal der jüdischen Künstler, die ein musikalisches Vermächtnis hinterlassen, das bis heute nicht an Aktualität und Brisanz verloren hat.

Zu diesem Filmabend, verbunden mit einer kurzen Einführung und einem sich anschließenden Gesprächsangebot, laden wir Sie ganz herzlich ein. Wir freuen uns sehr, dass wir damit erstmals eine unserer Veranstaltungen auch in Albersloh anbieten können. Der Eintritt ist frei.

 

"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" (Martin Buber)

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf den Internetseiten zur Woche der Brüderlichkeit in Sendenhorst.

Seit 1952 gibt es als Forum der Begegnung eine bundesweite Veranstaltungswoche, die sich in besonderer Weise christlich-jüdischer Verständigung und Zusammenarbeit widmet. Seit 1999 findet die Woche der Brüderlichkeit in jedem Jahr auch in Sendenhorst statt. Im nächsten Jahr wird sie im Zeitraum 8. bis 15. März 2026 stattfinden. Die Eröffnungsveranstaltung ist am Sonntag, den 8. März 2026 (17 Uhr). Weitere Informationen folgen.

Das Foto auf der Seite verdeutlicht das Rahmenthema der Woche der Brüderlichkeit 2025: Israel vor und nach dem 7. Oktober. Der mörderische Anschlag der Hamas hat in Israel ein tiefes Trauma hinterlassen. Immer noch sind Geiseln in der Hand der Terrororganisation. Der durch den Anschlag ausgelöste Gazakrieg hat Zehntausende Menschen das Leben gekostet. In der Folge zieht eine Welle antisemitischer Ausschreitungen durch Deutschland und viele andere Länder der Welt. Die israelische Regierung gerät immer stärker unter Druck - auch im eigenen Land.

Wir leben in unruhigen Zeiten. Die neue amerikanische Regierung unterstützt offen rechtsradikale Gruppierungen in Deutschland - das Verbreiten von Hassbotschaften und Fakenews wird als freie Meinungsäußerung reklamiert. Welche Auswirkungen hat dies auf unsere Kultur der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus?

Seit 2006 verleiht der Arbeitskreis „Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst“ zudem jährlich die Bernhard-Kleinhans-Plakette. Damit zeichnen wir beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement für Versöhnung, Toleranz und friedliches Miteinander aus. Die Verleihung der Plakette erfolgt jeweils im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung.

2011 hat sich ein Trägerverein „Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.“ gegründet, der nun offizieller Veranstalter ist.

Auf unserer Internetseite finden Sie neben Rückblicken auf die vergangenen Jahre Informationen zu den aktuellen Veranstaltungen, zum Trägerverein und zu den bisherigen Preisträgern der Bernhard-Kleinhans-Plakette. Wenn Sie Fragen haben, Anregungen oder auch Kritik anbringen möchten, können Sie gern Kontakt mit uns aufnehmen.